X/Deeskalation à la Oskar Deutsch
Zum Jahrestag des 7. Oktober sagt Herr Deutsch es sei “ein Monat” meint aber bestimmt “ein Jahr”, denn so lange schaut die Welt diesem unsäglichen Horror schon zu.
Herr @DeutschOskar,
Das ganze politische Spektrum in Österreich hat sich förmlich überschlagen, um seine Solidarität mit Israel zu bekunden. Österreichische Zeitungen und deren Redaktionen gaben sich die größte Mühe, das Augenmerk ausschließlich auf das Spektrum der israelischen Perspektive zu legen. Österreichs Parlament erstrahlt in den Farben der israelischen Flagge.
Am Ballhausplatz fand zum ersten Jahrestag des 7. Oktobers eine Gedenkveranstaltung mit über 1.000 Teilnehmern statt, die auch vom ORF übertragen wurde. Eine andere Veranstaltung von der “Students of the Palestinian Cause” in Austria wurde von der Polizei unterbunden.
Bei dieser Sachlage ist die Annahme, dass man sich dankbar und glücklich über diese Akte der Solidarität zeigt, nicht unangebracht. Aber Demut und Anerkennung dieser Solidarität scheinen nicht ihre Stärken zu sein, wie sie es in dieser Reaktion eindrücklich beweisen, indem sie ihre Wut und Frustration an einem Auftritt Herrn Shafa’s in der ZIB2 (sein erster und einziger in diesem Jahr) in der sich dieser hauptsächlich auf internationales Völkerrecht beruft, auslassen. Was ich erschreckend finde, ist, dass sie den Palästinensern nicht mal einen Funken der Trauer und Repräsentation zugestehen wollen. Von jemandem in ihrer Position hätte ich versöhnlichere Töne erwartet, um nach einem Jahr dieses unsäglichen Konflikts die Gräben nicht noch weiter aufzureißen; gerade jetzt, wo die israelische Armee einen Posten der Unifil-Mission, an der auch Österreicher beteiligt sind, beschossen hat und die Situation noch weiter zu eskalieren droht. sind solche Kommentare kein Beitrag zur Deeskalation.