X/NS-Vergleiche par excellence à la Schellhorn
Es ist wirklich beachtlich, wie @FranzSchellhorn es schafft, in solch komprimierter Form, nicht nur seine nicht vorhandene sinnerfassende Lesekompetenz und historische Kenntnis, sondern auch seine Unfähigkeit, die einfachsten logischen Schlussfolgerungen nachzuvollziehen, auf eindrucksvollste Art und Weise zur Schau stellt.
@Gawharyfasst folgenden Paragrafen eines Artikels der Nachrichtenplattform L’Orient Today…
„There are 1.25 million students in Lebanese schools,“ said Imad Achkar, the director general of [Lebanese] education, „and 40% of them have been displaced due to the Israeli bombings.“
…wie folgt zusammen:
„Im #Libanon, wo 40% aller 1,25 Millionen Schülerinnen und Schüler derzeit wegen der israelischen Angriffe und dem Krieg mit der Hisbollah ihr zu Hause verlassen mussten“
@FranzSchellhorn, nach „sorgfältiger“ Durchsicht dieses „komplexen“ Sachverhalts, schreibt darauf im ersten Satz:
„Das ist ungefähr so, als hätten die Nazis 1943ff behauptet, die Kinder könnten aufgrund der Bombenangriffe der Alliierten nicht mehr in die Schule gehen.“
Es fällt mir wirklich schwer, dass Ausmaß des intellektuellen Vakuums dieser Aussage auszudrücken, ohne ausfällig zu werden, denn das grotesk peinliche an dieser Aussage ist, dass dies genauso stattgefunden hat, und zwar schon ab 1940 unter dem Terminus „Kinderlandverschickung“ 1, wie in diesem Artikel nachzulesen ist. Hier muss ich an das Meme denken, wo Bart Simpson eine Tafel mit folgendem Satz voll schreibt: “I will use Google before making dumb statements”.
Die nächste Schlussfolgerung des Herrn Schellhorn hat es auch in sich, denn er sagt, dass „die Kinder im Libanon […] heute darunter [leiden], dass Israel seit dem 8. Oktober aus dem Libanon mit einem Bombenhagel überzogen wird.“
Das ist zwar ein Kommentar, aber gelinde gesagt genau das Gegenteil einer logischen Schlussfolgerung. Schließlich würde ja auch niemand die Frage, warum in der Ukraine viele Schulen schon seit Jahren nicht genutzt werden, damit beantworten, dass dies durch die Verweigerung der ukrainischen Regierung neutral zu bleiben, anstatt der NATO beizutreten, zu verorten ist. Die Absurdität dieser Antwort liegt auf der Hand. Jeder weiß, dass viele ukrainische Schulen nicht genutzt werden, weil russische Soldaten auf ukrainischem Territorium Krieg führen.
In der Tat scheint Herr Schellhorn zu dem Segment der Bevölkerung zu gehören, bei dem ein wesentliches Grundproblem beim Sinn erfassenden Lesen zu verorten ist, was durch zahlreiche PISA-Studien, die weit in die Vergangenheit reichen, belegbar ist.
Schon 2010 attestiert @DiePressecom, basierend auf der damaligen PISA-Studie, dass “bei den Burschen […] gar 35 Prozent” nicht sinnerfassend lesen können. 2 Ein Wermutstropfen ist jedoch, dass er in guter Gesellschaft ist; folgendes sei nur eines von zahllosen Beispielen an Individuen, die ein ähnliches Kompetenzlevel aufweisen …
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ — Albert Einstein
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Kindheit im Zweiten Weltkrieg—Kinderlandverschickung, retrieved Oct.9, 2024. ↩︎
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PISA: Jeder vierte Schüler kann nicht sinnerfassend lesen, Die Presse, Jul.12, 2010. ↩︎